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Tierarzt Lüthi, Attenreute 6, 9315 Neukirch (Egnach)
14 August 2025

Leptospirose beim Hund

Fütterungsberatung in der Tierarztpraxis

Die Leptospirose ist eine bakterielle Infektion, die beim Hund verschiedene Organe schädigen kann. Am häufigsten sind Nieren und Lunge betroffen, aber auch Leber oder Augen können in Mitleidenschaft gezogen werden.

Diese Erkrankung ist sehr ernst und kann leider immer wieder tödlich verlaufen. Da in letzter Zeit in unserer Region mehrere Fälle aufgetreten sind, möchten wir über diese Infektionskrankheit informieren.


Was sind Leptospiren?

Leptospiren sind stäbchenförmige Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten.

Es gibt verschiedene Unterarten (Serogruppen und Serovare), die unterschiedliche Tierarten wie Ratten, Mäuse, Igel, Schweine, Rinder und Hunde befallen. Leptospiren bevorzugen feuchte und warme Bedingungen, weshalb es bei uns von April bis November häufiger zu Infektionen kommt.

Wie kann sich mein Hund anstecken?

Eine Ansteckung erfolgt über den Kontakt mit infiziertem Urin von Trägertieren, vor allem Nagern. Besonders gefährlich ist es, wenn Hunde aus kontaminierten Pfützen trinken oder in kleinen stehenden Gewässern baden. Dabei gelangen die Bakterien über Schleimhäute oder kleine Hautverletzungen in den Körper. Infektionen sind auch möglich, wenn Hunde Mäuse oder Ratten fressen.

Eine Übertragung von Hund zu Hund ist hingegen sehr selten.

Welche Symptome treten bei einer Leptospirose auf?

Typische Anzeichen sind Mattigkeit, Durchfall, Erbrechen, vermehrte Wasseraufnahme sowie vermehrter oder auch fehlender Urinabsatz – oft Hinweise auf ein Nierenversagen. Zusätzlich können Gelbsucht, Atemprobleme, Blutungsneigung oder entzündete Augen auftreten.

Wie wird Leptospirose diagnostiziert?

Nach einer klinischen Untersuchung sind eine Blutuntersuchung (inklusive

Antikörperbestimmung), eine Urinuntersuchung und meist auch ein Ultraschall des

Bauchraums erforderlich, um den Verdacht zu bestätigen.

Wie wird Leptospirose behandelt?

Hunde mit Verdacht auf Leptospirose sollten sofort einem Tierarzt

vorgestellt werden, da schnelle Behandlung entscheidend für die

Überlebenschancen ist. Meist ist eine antibiotische Therapie notwendig. Falls

die Erkrankung nicht früh erkannt wird, kann eine Überweisung zur Hämodialyse

(Blutwäsche) nötig sein. Auch Hunde, die engen Kontakt zu einem erkrankten Tier

hatten, sollten vorsorglich mit Antibiotika behandelt werden.

Wie kann ich meinen Hund schützen?

Hunde sollten weder ausstehenden Gewässern trinken noch darin baden.

Zusätzlich ist eine regelmässige Impfung gegen Leptospirose sehr wichtig. Seit

2013 steht ein erweiterter Impfstoff zur Verfügung, der gegen die sechs

häufigsten Serovare in der Schweiz wirkt. Dadurch ist die Zahl der Erkrankungen

deutlich zurückgegangen. Betroffen sind fast ausschliesslich ungeimpfte Hunde.

Die Leptospirose-Impfung ist Bestandteil der jährlichen Kombinationsimpfung.

Wenn diese regelmässig durchgeführt wird, ist Ihr Hund geschützt. Wir beraten

Sie dazu gerne in unserer Tierarztpraxis.